​Baumdiagnose: Ein Praxisbeispiel

Baumdiagnose einer Silber-LindeEine Silber-Linde (Tilia tomentosa), welche seit längerer Zeit durch die Baumart AG gepflegt wurde, wies bereits seit einigen Jahren zunehmende Schädigungen im Stamm- und Stammfussbereich auf (siehe Abb. 1). Im Winter 2024 zeigten sich am Stamm Fruchtkörper des Austernseitlings (Pleurotus ostreatus) und am Stammfuss des Brandkrustenpilzes (Kretzschmaria deusta, siehe Abb. 2). Silber-Linden gehören zu den eher schwach abschottenden Lindenarten und zusätzlich gilt der Brandkrustenpilz gerade an Linden als aggressiv. Da er folglich das Holz im Wurzel- und Stammfussbereich effizient zersetzten kann, ist die Standsicherheit seiner Wirte schnell heruntergesetzt.

Um die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes genauer beurteilen zu können, wurden mehrere Bohrwiderstandsmessungen vorgenommen. Dabei wird eine feine Bohrnadel in den Holzkörper getrieben, welche den Widerstand des Holzes misst, womit dessen Festigkeit eingeschätzt werden kann. Bei fachgerechter Anwendung dieser Methode wird dem Baum kein unvertretbarer Schaden zugefügt (Roloff 2023, S. 232).

Die Messung im Stammfussbereich (ca. 20 cm oberhalb vom roten Pfeil in Abb. 3) wies keinerlei Restwandstärke auf und liess auf einen hohen Zersetzungsgrad schliessen (siehe Messdaten Abb. 4). Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren, empfahl die Baumart AG daher die Fällung des Baumes.

Messdaten Tilia tomentosaAbb. 4

Das Bild nach der Fällung zeigt eine intensive Moderfäule (siehe Abb. 3 & 5). Gut erkennbar sind die typischen Demarkationslinien (schwarze „Fäden“) im Holz, mit denen der Brandkrustenpilz neue Holzbereiche erschliesst, sowie die hellbraune Reaktionszone im Randbereich der Fäule, mit welcher der Baum, mittels Einlagerung pilzwidriger Substanzen, die Fäule einzugrenzen versucht.

Zwar weist der Stamm ausserhalb dieser Reaktionszone auch noch gesunde Holzbereiche auf, diese sind jedoch kaum noch ausreichend und es ist klar ersichtlich, dass diese eher schlecht abgeschottet sind; bei einer guten Abschottung wäre die Reaktionszone schlanker und gradliniger ausgebildet und entwickelt sich bei einer radialen Ausbreitung der Fäule mehr oder weniger entlang der Jahrringe. Der Pilz hätte die gesunden Holzbereiche deshalb wohl ebenfalls zeitnah zersetzt. Zudem hat die Fäule bereits an zwei Stellen das Kambium und die Rinde erreicht. Der Baum ist daher nicht mehr in der Lage, diesen Schaden einzukapseln (Dujesiefken & Liese 2022, S. 64). Die Entnahme der Linde war folglich die richtige Entscheidung.

Silber-Linde ModerfäuleAbb. 5

Roloff, A. (2013): Baumpflege. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer. ISBN 978-3-8186-2041-7
Dujesiefken, D. und Liese, W. (2022): Das CODIT-Prinzip: Baumbiologie und Baumpflege. Braunschweig: Haymarket Media. ISBN 978-3-87815-278-1

Frischer Zuwachs im Team: Joël Müller

Joël MüllerWer ich bin?
Nach einer Ausbildung zum Sanitärinstallateur und nachfolgend einigen Jahren Berufserfahrung, zog es mich nach Wädenswil, um einen Bachelor in Umweltingenieurwesen zu erwerben. Da entdeckte ich meine Leidenschaft für Bäume, was mich dazu veranlasste, mein Wissen weiter vertiefen zu wollen. Dies tat ich während meinem Masterstudium in Urbanem Baum- und Waldmanagement in Göttingen. In meiner Freizeit halte ich mich gerne in der Natur auf. Meist auf dem Fahrrad oder in den Wanderschuhen. Schlechtwettertage verbringe ich oft in einer Halle, sei es mit Unihockey, Bouldern oder Squash.

Warum Baumsachverständiger?
Seit Beginn meines Bachelorstudiums fasziniert mich die Thematik Baum. Vor allem die Symbiose aus Wissenschaft und Praxis, welche sich im Kontext der Arbeit mit einem Lebewesen stetig weiterentwickelt. Dieser fachgerechte Umgang mit Bäumen wird zukünftig immer wichtiger sein, um ihnen die Chance zu geben, sich und ihre Leistungen vollständig entfalten zu können. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen.

Warum ich Baumart gewählt habe?
Als sich meine Zeit in Göttingen dem Ende zuneigte, wurde ich auf das interessante Stellenangebot der Baumart AG aufmerksam. Nach einer Schnupperwoche haben mich vor allem das angenehme Arbeitsklima, der interessante Aufgabenbereich und das Streben nach einem möglichst fachgerechten Umgang mit Bäumen überzeugt.

​Baumdiagnose: Ein Praxisbeispiel

Aufgrund von Schadsymptomen wurden mehrere Säulen-Pappeln (Populus nigra ‚Italica‘) in einem ostschweizer Park eingehend untersucht. Das folgende Exemplar wies einen offenen Stammfuss auf, der Holzkörper augenscheinlich weitestgehend zersetzt. Um die Bruchsicherheit des Baumes genauer einschätzen zu können, wurden mehrere Bohrwiderstandsmessungen vorgenommen. Dabei wird eine feine Bohrnadel in den Holzkörper getrieben, welche den Widerstand des Holzes misst, womit dessen Festigkeit eingeschätzt werden kann. Bei fachgerechter Anwendung dieser Methode wird dem Baum kein unvertretbarer Schaden zugefügt (roloff 2023, S. 232).

Die Messungen ergaben Restwandstärken von rund zwei bis acht Zentimeter (siehe Messdaten). Bei einem Baum mit diesen Ausmassen ist jedoch eine minimale Wandstärke von ungefähr 10 bis 15 cm erforderlich. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren, empfahl die Baumart AG daher die Fällung des Baumes.

Das Foto nach der Fällung zeigt einen sehr regelmässigen und intensiven Holzabbau. Nur die neusten Jahrringe sind intakt, was auch die gute Vitalität des Baumes erklärt. Angesichts des windexponierten und viel begangenen Standortes war die Fällung folglich die richtige Massnahme, um die Sicherheit im Park zu gewährleisten.

roloff, a. (2013): Baumpflege. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer. ISBN 978-3-8186-2041-7

Frischer Zuwachs im Team: Marius Fuchs

Marius FuchsWer ich bin?
Auch drei Jahre nach meiner abgeschlossenen Berufslehre als Forstwart EFZ übe ich diesen Job noch heute leidenschaftlich gerne aus. Arbeiten im Wald, mit Bäumen und Forstmaschinen, begeistern mich. In meiner Freizeit engagiere ich mich in der Landjugend St. Gallen Bodensee und musiziere in einer Schwyzerörgeliformation.

Wieso Ausbildung zum Baumpflegespezialisten?
Nach der Forstwartlehre arbeitete ich zweieinhalb Jahre bei einem Forstunternehmen. Hin und wieder erledigten wir Arbeiten in Zusammenarbeit mit Baupflegespezialisten. Die Kletterer mit ihrer Seiltechnik in den Bäumen faszinierten mich immer mehr. Das grosse Fachwissen rund um die Bäume möchte ich auch erlernen. So nahm ich mir vor, nach dem Militärdienst eine Schnupperwoche in der Baumpflege zu absolvieren. Nach einer interessanten und abwechslungsreichen Baumpflegewoche mit viel Muskelkater, entschloss ich mich für die Ausbildung zum Baumpflegespezialist FA.

Warum ich Baumart gewählt habe?
Die positiven Empfehlungen von Bekannten für die Firma Baumart haben sich in der Schnupperwoche absolut bestätigt. Das Arbeitsklima empfand ich angenehm und ich fühlte mich schnell wohl. Somit war für mich klar, dass ich bei Baumart am richtigen Platz bin.

Florian Grischott und Markus Richter

Gratulation zur bestandenen Berufsprüfung

Die Firmen Baumart AG und Baumart AG Luzern gratuliert unseren beiden Mitarbeitern Florian Grischott und Markus Richter zur bestanden Berufsprüfung zum Baumpflegespezialisten mit Fachausweis ganz herzlich. Wir alle sind stolz auf euch und auf euer bäumiges und glanzvolles Prüfungsresultat.